Fortschreibung des Tourismuskonzepts für Freiburg: Zentrales Thema „Natur & Aktiv“ stellt künftig Einzigartigkeit im Städtetourismus heraus
Fünf Jahre nach Fertigstellung des ersten Tourismuskonzepts für Freiburg hat die FWTM das Konzept im vergangenen Jahr grundlegend überarbeitet. Dies erfolgte in enger Abstimmung mit einer Steuerungsgruppe aus dem Tourismusbeirat der FWTM, den touristischen Leistungsträgerinnen und Leistungsträgern sowie unter Einbindung der betroffenen städtischen Ämter, Dezernate und Gesellschaften der Stadt Freiburg. Gründe für die Überarbeitung sind äußere Einflüsse wie die Folgen der Coronapandemie, die Energiekrise, der Klimawandel, der gesellschaftliche Wandel, ein geändertes Reiseverhalten, der Fachkräftemangel sowie die Weiterentwicklung bereits vorliegender Strategien der Destination Freiburg. Die Basis für die Fortschreibung bildet die touristische Marke der Stadt Freiburg, die 2021 im Rahmen des ersten Tourismuskonzeptes erarbeitet wurde.
„Auch das zweite Tourismuskonzept wird touristische Infrastrukturmaßnahmen enthalten, die gemeinsam mit der Stadtverwaltung oder Dritten umgesetzt werden“, sagt Bürgermeister Stefan Breiter. „Ein partizipativer Prozess, in den alle betroffenen Akteurinnen und Akteure bereits bei der Erstellung eingebunden waren, war daher für uns von grundlegender Bedeutung.“
In zahlreichen Workshops und Brainstorming-Runden wurden die zentralen Themen und Projekte des Tourismuskonzeptes in einem kreativen Prozess erarbeitet. Wesentliche Erarbeitungs-Elemente waren drei Workshops, die im Sommer 2023 unter breiter Beteiligung stattgefunden haben. Dabei wurden die Punkte „Innenstadt, Stadtteile und Nebensaison“, „Besuchermanagement, Mobilität und Aktivtourismus” und „MICE, Geschäftsreisen und Workation“ sowie mögliche Infrastruktur-, Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen thematisiert. Aus den Ergebnissen der Workshops, den Analyseergebnissen sowie touristischen und gesellschaftlichen Trends und Notwendigkeiten wurden eine Themenarchitektur und zentrale Maßnahmen, sogenannte Schlüsselprojekte, für das zweite Tourismuskonzept entwickelt. Sowohl die Leitthemen als auch die Schlüsselprojekte wurden mit Vertreterinnen und Vertretern des Tourismusbeirats diskutiert und abgestimmt.
„Sämtliche Analysen und Studien zeigen, dass die Kombination aus Stadt und stadtnaher Natur die Destination Freiburg in besonderem Maße ausmacht und damit ein Alleinstellungsmerkmal unter den deutschen Großstädten darstellt“, sagt FWTM-Geschäftsführerin Hanna Böhme. Als zentrales Profilthema wurde daher „Natur & Aktiv“ identifiziert und festgelegt. Die Positionierung liegt auf dem Stadterlebnis, das in Freiburg unkompliziert mit Natur- und Aktiv-Erlebnissen kombiniert werden kann. Eine primäre Profilierung als Outdoor- oder Naturdestination ist nicht vorgesehen.
„Freiburg hat durch die Verbindung von Stadt und Natur, eine ausgezeichnete Infrastruktur sowie eine urbane agile Szene in diesem Bereich enormes Potenzial“, so FWTM-Abteilungsleiterin Franziska Pankow. „Die gezielte Bearbeitung dieses Marktsegments in Verbindung mit Kulinarik und Kultur kann ein Instrument zur Steigerung der Bettenauslastung in den umsatzschwachen Monaten und ein Impulsgeber für Wissenstransfer und Innovation sein.“
Unter dem Oberthema „Freiburg-Gefühl“ bilden die klassischen Stadt-Themen „Kultur und Kulinarik“ zentrale Säulen der Themenarchitektur des zweiten Tourismuskonzeptes. Neu hinzu kommt das Thema „Workation“, ein Kunstwort aus „Work“ und „Vacation“, das den Trend der Verbindung von Arbeit mit Urlaub beschreibt.
Für einen Besuch in Freiburg wurden drei wesentliche Reiseanlässe analysiert: Leisure (Freizeittourismus), MICE (Meetings, Incentives, Conventions und Exhibitions – Geschäftsreisetourismus) und Gesundheit (medizinisch motivierte Reisen). Dem Geschäftsreisetourismus kommt im fortgeschriebenen Tourismuskonzept eine bedeutende Rolle als Segment mit großem Potenzial zu. Weiterhin liegt der Fokus auf der Weiterentwicklung der touristischen Marke mit ihren definierten Werten und Produktprinzipien, die markenkonforme Gestaltung der FWTM-eigenen Locations, die Erarbeitung eines Code of conduct und der Schaffung von markenkonformen Produkt-Bausteinen. Im zweiten Tourismuskonzept verschiebt sich – neben der Aufnahme von Workation als neues Thema – insbesondere die Anordnung der Themen, sodass das „Freiburg-Gefühl“ das „Dach“ und „Natur und Aktiv“ die Klammer für alles bilden.
Christoph Glück, Vorsitzender DEHOGA Freiburg-Stadt: „Das Tourismuskonzept bildet nicht nur eine gute Grundlage für die qualitätsorientierte Weiterentwicklung der Tourismus in Freiburg, sondern auch für die notwendige Steigerung der Bettenauslastung und Wertschöpfung.“
Nach erfolgter Beschlussfassung im Freiburger Gemeinderat am 23. April wird das Tourismuskonzept 2 wieder den Rahmen für die touristische Strategie und Maßnahmen in den Bereichen Leisure und MICE bilden, die in den Folgejahren von der FWTM, den zuständigen Fachämtern sowie Dritten umgesetzt wird.